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Vom 26. September bis zum 5. Oktober 2015 tourt die Junge Deutsche Philharmonie unter der Leitung von Jonathan Nott durch Deutschland, Slowenien und Österreich. Bei den Konzerten in Bamberg, Frankfurt, Ljubljana, Maribor, Wien und Berlin stehen Sofia Gubaidulinas Konzert für Viola und Orchester sowie Anton Bruckners Sinfonie Nr. 9 d-Moll auf dem Programm. Als Solist für das Violakonzert konnte Antoine Tamestit gewonnen werden. Das Berliner Konzert am 5. Oktober 2015 wird live aus der Berliner Philharmonie in der Digital Concert Hall übertragen. Aus dieser Aufnahme ist zudem die Produktion einer Doppel-CD geplant, die Ende des Jahres erscheint.

Das Projekt ist nicht nur das erste, welches das Orchester seit dem Amtsantritt von Jonathan Nott im Oktober 2014 mit seinem Ersten Dirigenten und Künstlerischen Berater realisiert, sondern auch gleichzeitig der Startschuss für die Patenschaft der Bamberger Symphoniker. Ab dem 15. September probt die Junge Deutsche Philharmonie in Bamberg, wobei die Registerproben von Mitgliedern der Bamberger geleitet werden.

Sofia Gubaidulinas Konzert für Viola und Orchester entstand 1997 im Auftrag des Chicago Symphony Orchestra und ist Yuri Bashmet, dem Solisten der Uraufführung, gewidmet. Die Komposition stellt ein Instrument in den Mittelpunkt, zu dem Sofia Gubaidulina ein ganz besonderes Verhältnis hat. „Der mysteriöse, verschleierte Ton der Viola hat mich immer verwirrt“, sagt sie, „war aber zugleich auch immer Objekt meiner Inspiration.“ Im Violakonzert wird diese „heimliche“ Faszination für die Bratsche hörbar: Jede Nuance ihres Timbres wird hier erkundet – von sonoren tiefen Lagen bis in die fragilen Höhen, von zarten Intonationen bis zu schwelgerischer Klangfülle.

Schenkt man seinen Zeitgenossen Glauben, so hat Anton Bruckner seine Sinfonie Nr. 9 d-Moll „dem lieben Gott“ gewidmet. Wie viel Wahrheit in dieser Überlieferung steckt, lässt sich nach heutigem Forschungsstand nicht sagen. Auf den ersten Blick sind die Allusionen ans Religiöse nicht zahlreicher oder präsenter als in den vorausgegangenen Sinfonien; dennoch ist ein gewisser metaphysischer, weltentrückter Ausdruck in dieser Musik kaum zu überhören. Als Bruckner am 11. Oktober 1896 starb, waren drei Sätze der Sinfonie fertig gestellt. Es ist eine visionäre, eigenwillige Diktion, die aus diesem Spätwerk spricht; vor allem die schroffen Kontraste und abrupten Stimmungswechsel, die Bruckner bereits in früheren Sinfonien angewandt hatte, führt er hier ins Extrem.

Seine musikalische Ausbildung erhielt Jonathan Nott in Cambridge, London und Manchester. Er war Kapellmeister in Frankfurt und Wiesbaden, Chefdirigent des Luzerner Sinfonieorchesters und Leiter des von Pierre Boulez gegründeten Ensemble Intercontemporain in Paris. Seit dem Jahr 2000 ist Jonathan Nott Chefdirigent der Bamberger Symphoniker. Noch bis 2016 läuft dort sein Vertrag. Alle vier Teile von Wagners Ring des Nibelungen hatten Jonathan Nott und „sein“ Orchester in Bamberg und teils in Luzern präsentiert. Beim Lucerne Festival 2013 folgte dann die enthusiastisch bejubelte Gesamtaufführung dieses bahnbrechenden Werks – die erste überhaupt in Luzern. Jonathan Nott gastiert bei vielen der bedeutendsten Orchester. Zudem ist er seit 2014 Erster Dirigent und Künstlerischer Berater der Jungen Deutschen Philharmonie. Seit der Saison 2014/2015 ist er überdies Music Director des Tokyo Symphony Orchestra.

Antoine Tamestit gehört weltweit zu den gefragtesten Bratschisten. Er wurde 1979 in Paris geboren und erhielt seine Ausbildung bei Jean Sulem, Jesse Levine und Tabea Zimmermann. Bei verschiedenen internationalen Wettbewerben gewann er zahlreiche hochdotierte Preise und Auszeichnung. Er konzertiert mit renommierten Dirigenten und Orchestern, wie den Wiener Philharmonikern, mit denen er 2008 unter Riccardo Muti beim Lucerne Festival debütierte. Antoine Tamestits Repertoire reicht vom Barock bis hin zu zeitgenössischer Musik. Im Oktober 2015 bringt er Jörg Widmanns neues Violakonzert mit dem Orchestre de Paris unter der Leitung von Paavo Järvi zur Welturaufführung. Seit 2013 teilt er sich mit Nobuko Imai die künstlerische Leitung des Viola Space Festivals in Tokio. Von 2007 bis 2013 wirkte er zudem als Professor an der Kölner Musikhochschule, 2013 wurde er als Professor an das Pariser Conservatoire berufen.

DIRIGENT
Jonathan Nott / Erster Dirigent und Künstlerischer Berater

SOLIST
Antoine Tamestit / Viola

PROGRAMM
Sofia Gubaidulina (*1931): Konzert für Viola und Orchester (1996)
Anton Bruckner (1824-1896): Sinfonie Nr. 9 d-moll

KONZERTE
SA 26.09.2015 / 20.00 Bamberg, Joseph-Keilberth-Saal
SO 27.09.2015 / 20.00 Frankfurt, Alte Oper
MO 28.09.2015 / 20.00 Ljubljana, The Grand Union Hall
DI 29.09.2015 / 19.30 Maribor, Union Hall (nur Bruckner)
MI 30.09.2015 / 19.30 Wien, Musikverein
MO 05.10.2015 / 20.00 Berlin, Philharmonie und live in der Digital Concert Hall

IN KOOPERATION MIT
Bamberger Symphoniker, Paten der Jungen Deutschen Philharmonie

Besuchen Sie uns gerne ab dem 21. September 2015 bei den Proben in Bamberg.

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