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Lontano – das heißt auf Italienisch „fern“.
Lontano – das ist der Titel eines der eindrucksvollsten Orchesterwerke von György Ligeti. Obwohl die Klänge aus der Ferne zu scheinen kommen, agiert kein Instrument außerhalb der Bühne, alles geschieht am selben Ort. Lontano ist wirkungsstark, kunstvoll gewoben und famos instrumentiert.
Beat Furrer hat eigens für die Sommertournee ein Orchesterstück geschrieben. Und auch dieses – der Titel strane costellazioni legt eine erste Spur – handelt von und mit Klängen in der Ferne und Nähe.
Bela Bartóks Konzert für Orchester entstand 1943, drei Jahre nachdem der Komponist vor den Nationalsozialisten geflohen war. Das Konzert ist kaleidoskopisch, aus vielen Formen und Ensembles bestehend und versehen mit Anklängen an die in weiter Ferne liegende Volksmusik Bartóks rumänisch-ungarischer Heimat.
Als Hector Berlioz Les Nuits d’été (die fünfzehn Jahre zuvor geschriebenen Lieder nach Gedichten von Théophile Gautier) für Orchester bearbeitete, schuf er wohl den ersten Orchesterliederzyklus überhaupt. Allerdings handelt es sich dabei um keinen im Plot fortschreitenden Zyklus, vielmehr ist der Erzählstrang mehrfach gebrochen. Nicht die Handlung steht im Vordergrund, sondern die Grundthemen: Liebe und Leidenschaft, Überschwängliches und Trügerisches. Berlioz weiß diese Situationen und Bekundungen mit seinen musikalischen Mitteln unterschwellig zu verdeutlichen. Seine Klangtexturen, ob vokal oder instrumental sind höchst gelungene Kommentare des Worttextes.
Das Ferne: In den drei Gedichten von Hermann Hesse und dem Poem von Joseph von Eichendorff, die Richard Strauss 1948, ein Jahr vor seinem Tod, als Vier letzte Lieder für Sopran und Orchester zusammenfasste und vertonte, erscheint das Wort nicht. Und doch ist es durchgängig präsent. Die Texte resümieren das Leben, sind der Rückblick des 75-jährigen Komponisten auf eine erfüllte Existenz.
Lontano – fern – steht real wie imaginär für das Öffnen und Weiten des Raumes, musikalisch wie existenziell, es bedeutet Sehnsucht und Erinnerung. Das Ferne schafft neue Perspektiven, schöne wie erstaunliche. Und das unseren Ohren ganz nah während der Sommertournee 2013.

DIRIGENT
David Afkham

SOLISTIN
Christiane Oelze, Sopran

PROGRAMM
György Ligeti (1923 - 2006): Lontano für großes Orchester (1967)1
Beat Furrer (*1954): strane costellazioni für großes Orchester, Uraufführung2
Hector Berlioz (1803 - 1869): Les nuits d'été, op. 7 (Version für hohe Stimme)3
Richard Strauss (1864 - 1949): Vier letzte Lieder (1948)4
Béla Bartók (1881 - 1945): Konzert für Orchester5

KONZERTE
FR 20.09.2013 / 19.00 Frankfurt, Alte Oper2, 3, 5
SA 21.09.2013 / 20.00 Berlin, Konzerthaus2, 4, 5
SO 22.09.2013 / 20.00 Walsrode, Stadthalle1, 3, 5
Ab 20.00 Live-Übertragung der Tagesschau zur Bundestagswahl, Konzert ab 20.15
DI 24.09.2013 / 20.30 Locarno, Chiesa di San Francesco1, 4, 5
MI 25.09.2013 / 21.00 Perugia, Teatro Morlacchi1, 4, 5
DO 26.09.2013 / 20.30 Verona, Teatro Filarmonico1, 4, 5
FR 27.09.2013 / 20.00 Ludwigsburg, Forum am Schlosspark2, 4, 5
SO 29.09.2013 / 11.00 Linz, Brucknerhaus1, 4, 5

GEFÖRDERT DURCH
GVL-Logo final 70mm
Der Kompositiontsauftrag zu strane constellazioni wurde gefördert mit Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia.

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