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„Sehr spannend finde ich das Engagement und das Interesse der 5 Musiker*innen. Dieser unbändige Wille das Bestmögliche rauszuholen. Man kennt hier eigentlich keine Grenzen, die Grenzen werden höchstens in den Noten gesetzt, nicht von uns.“ Peter Dörpinghaus, Trompeter und Dozent der Winter-Kammermusik C A L L

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Ein eigenes Projekt durchzuführen ist die größte Herausforderung und gleichzeitig auch die aufregendste Erfahrung im Laufe des FSJ Kultur bei der Jungen Deutschen Philharmonie. Ich war für die Organisation und Durchführung der Winter-Kammermusik C A L L zuständig, einem Programm für sechs Blechbläser*innen, das in Offenbach, Bad Homburg, Frankfurt und Hofheim aufgeführt wurde. Als Musiker*innen waren Malte Weinig, Manon Heider und Fabian Kurpiela (Trompete), Gustav Borggrefe (Horn), Philipp Schum (Posaune) und Barbara Gruchmann (Tuba) dabei.Die Vorbereitungen setzen sich vor allem aus der Zusammenstellung der Besetzung, der Beantragung der Förderung und der Proben- und Konzertplanung zusammen. Nachdem die Besetzung durch die Hilfe der Gruppensprecher*innen schnell gefunden war, nahm ich Kontakt mit der GVL (Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten) auf. Das war zum Glück keine große Herausforderung, da ich bereits für die Herbsttournee Kontakt mit unseren Ansprechpartnerinnen dort hatte. Die größte Herausforderung war der Zeitplan. Mit Unterstützung von Anselma Lanzendörfer (ehemalige Kollegin Fundraising und Sonderprojekte) konnte ich einen Zeitplan auf die Beine stellen, in dem alle Rahmenbedingungen sowie kleine Details enthalten waren: von den wichtigen Essenszeiten hin zu Anspielproben, Mitgliederversammlungen und Anfahrtswegen zu den vier Konzerten. Geprobt wurde bei uns im Haus in der Schwedlerstraße, weshalb wir keine Probenräume mieten mussten. Auch der Dozent wurde mit Hilfe der Gruppensprecher*innen gefunden: Peter Dörpinghaus, Solo-Trompeter im Konzerthausorchester Berlin, unterstützte unsere Musiker*innen zwei Tage bei der Arbeit. Los ging es an einem Sonntag, fünf Tage vor dem ersten Auftritt in Offenbach, an dem Farah Winning (Projektmanagement), Carola Reul (Geschäftsführung) und ich ins Büro kamen und die Musiker*innen begrüßten. Gleich erhielten sie viele Dokumente, darunter den Zeitplan und ihre Noten. Am selben Abend probten sie das erste Mal als Ensemble, dies aber erst einmal ohne Dozenten. Da die Musiker*innen meist selbst am besten wissen, wann was geprobt werden muss, haben sie ihre Proben zusammen mit dem Dozenten selbst eingeteilt. 

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Wie auf allen Kammermusikphasen waren die Musiker*innen selbst für die Moderation des Programms zuständig. Dazu erhielten sie einen Moderationsworkshop von Linda Knauer (Öffentlichkeitsarbeit & Marketing / Education), und erarbeiteten im Anschluss daran eigenständig ihre Moderationen, die dem Publikum Einblicke in die Kompositionen gaben. Fabian Kurpiela, der das geplante Solo-Stück #Laki# von Olga Neuwirth spielte, kam erst am Dienstagmittag dazu. Ich hatte den Trompeter Sava Stoianov des Ensemble Modern eingeladen, Fabian bei der Umsetzung des Stückes zu helfen.Mein Lieblingstag des Projekts war der erste Tag der Mini-Tournee. Am Donnerstag spielten mir die Musiker*innen in der Anspielprobe anlässlich meines Geburtstags ein Ständchen. Die vier Auftritte waren sehr erfolgreich und die Musikerinnen und Musiker haben sich gefreut, endlich mal wieder ein Kammermusikprojekt für Blechblasinstrumente spielen zu können. 

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Ella Tresser / FSJ Kultur

Fotos: Niko Neuwirth / Linda Knauer / Ella Tresser

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