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Mit Matthias Pintscher hat die Junge Deutsche Philharmonie erstmals einen Composer in Residence zu Gast: In allen Konzerten der Saison 2023/24 wird mindestens ein Werk von ihm gespielt.

Matthias Pintscher tritt aber nicht nur als einer der führenden zeitgenössischen Komponisten in Erscheinung, sondern wird die Saison auch selbst am Dirigentenpult eröffnen. Beide Tätigkeiten, das Komponieren und das Dirigieren, befruchten sich gegenseitig, so Pintscher: „Mein Denken als Dirigent ist durch das Komponieren geprägt – und umgekehrt.“ Ob er eigene oder fremde Werke dirigiert, mache für ihn keinen Unterschied: „Ich versuche einfach immer, der bestmögliche Advokat für die Anforderungen und die Stilistik einer jeden Partitur zu sein.“

Seine musikalische Ausbildung als Dirigent begann Matthias Pintscher mit Anfang 20 bei Peter Eötvös. Zur selben Zeit fing er auch an, eigene Werke zu schreiben – und schon bald nahmen das Dirigieren und Komponieren den gleichen Raum ein. Beides konnte er von seinem späteren Lehrer und Mentor Pierre Boulez lernen, dessen Ensemble intercontemporain er von 2013 bis zum Ende der Saison 2022/23 als Musikdirektor begleitete.

Für die Junge Deutsche Philharmonie stellt die Zusammenarbeit mit Matthias Pintscher eine einzigartige Bereicherung dar: Die Mitglieder des Programmausschusses konnten bei der Planung der Saison bereits eng mit ihm zusammenarbeiten und aus seinem Oeuvre eine Auswahl von Kammermusikstücken bis hin zu großen Orchesterwerken treffen. Während der Herbsttournee 2023 werden die Musikerinnen und Musiker des Orchesters bei der Probenarbeit außerdem das produktive Ineinander von Pintschers Doppelposition als Komponist und Dirigent direkt erfahren können.

Matthias Pintscher sieht der Zusammenarbeit ebenfalls gespannt entgegegen:

"Mit großer Freude sehe ich den Begegnungen mit den fantastischen Musiker*innen der Jungen Deutschen Philharmonie in der Spielzeit 23/24 entgegen. Es hat mich besonders gefreut zu hören, dass die Musiker an meiner Residenz als Komponist und Dirigent interessiert sind, denn diese Doppelrolle ist ein wichtiger Teil meiner musikalischen Identität.

Gerne erinnere ich mich, als die JDPh vor mehr als 15 Jahren eines meiner Werke aufführte. Schon damals war ich beeindruckt von dem plastischen und hochinspirierten Spiel dieses Ensembles. Erstaunlich, wie es möglich ist, während weniger Tage innerhalb eines rotierenden jungen Orchesters einen eigenen Klang zu finden. Bei den Herbstkonzerten, die ich selbst dirigieren werde, scheinen mir Werke von Mendelssohn und Zemlinsky ein idealer Kontext zu sein für mein eigenes Werk Neharot. Wir werden viel am Klang selbst arbeiten, und ich freue mich schon immens auf den offenen Dialog mit den Musiker*innen.

In unserer gemeinsame Saison begreife ich mich vor allem als Composer in presence, der das Orchester während der gesamten Spielzeit virtuell und real begleitet. Vor allem wünsche ich uns allen zusammen starke musikalische Visionen und packendes gemeinsames Musizieren!"

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Hier geht es zu einem ausführlichen Interview mit Matthias Pintscher.

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