Als Ravel La Valse komponiert, verabschiedet er mit diesem Stück eine ganze Epoche. Wie in einer Schublade vergessene und mit den Jahren verblichene Postkarten aus einer längst vergangenen Zeit wirken dagegen Ravels eher unbekannte Valses nobles et sentimentales, geschrieben mit Bezug auf Klavierwerke von Franz Schubert – die Valses nobles (1827) und die Valses sentimentales (1825). Bei Ravels acht Walzer kracht es in den schnellen Teilen brillant und in den langsamen Partien werden verhangene Klänge inszeniert, fast wie aus einem Grammophon.
Als Dmitri Schostakowitsch wenige Jahre vor seinem Tod die Sinfonie Nr. 15 komponiert, schöpft er aus einer Fülle von Anklängen an seine früheren Werke. In ihrer collageartigen Anlage zeichnet sich seine letzte Sinfonie durch eine klangliche Transparenz und Reduktion der kompositorischen Mittel aus, die für das Spätwerk von Schostakowitsch charakteristisch ist. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen ist diese Sinfonie voller Geheimnisse. In einer Art musikwissenschaftlichem Memoryspiel diskutiert die Forschung bis heute darüber, welche Zitate in diesem Werk tatsächlich auffindbar sind.
Die CD ist eine Live-Aufnahme der Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker vom 12. März 2017. Die Leitung hatte Jonathan Nott, Erster Dirigenten und Künstlerischer Berater der Jungen Deutschen Philharmonie, inne.
Die Junge Deutsche Philharmonie dankt der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL), der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Kuratorium der Jungen Deutschen Philharmonie und der Aventis Foundation für die Förderung der Frühjahrstournee 2017.
Die Junge Deutsche Philharmonie dankt den Bamberger Symphonikern – Paten der Jungen Deutschen Philharmonie – für die Einladung zur Probenarbeit im Joseph-Keilberth-Saal Bamberg und den Dozentinnen und Dozenten der Bamberger Symphoniker für die Anleitung der Registerproben.