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Mit „Recherchen“, einem eher sachlichen als sinnlichen Motto, hat die Junge Deutsche Philharmonie ihre Sommertournee 2011 betitelt. Recherche – das verbindet man mit Stunden im Lesesaal der Bibliothek, mit journalistischer Vorarbeit, mit Internetsuche per Wikipedia – was hat sie mit Musik zu tun?
„Wenn ich ein Auftragswerk komponiere, stehe ich am Anfang vor einer völligen Leere. Wenn ich dann beginne, Skizzen anzufertigen, trennt sich allmählich wichtiges von vernachlässigbarem Material. Am Ende kristallisiert sich dann das ‚richtige´ Material heraus, das es mir ermöglicht, das Werk zu schreiben.“ So beschreibt Robin de Raaff den Übergang vom Recherche- zum Kompositionsprozess. Für die Junge Deutsche Philharmonie hat er ein Auftragswerk komponiert: Untangled Tales. Bei den Proben übernehmen dann die Musiker gemeinsam mit dem Dirigenten die Recherche: Was bewegte den Komponisten, welcher Klang schwebte ihm vor? Und finden interpretierend ihre eigene Antwort. Robin de Raaffs Lehrer George Benjamin, dessen Duet für Klavier und Orchester ebenfalls auf dem Programm steht, sieht sich als Suchender: „Jedes Stück versucht etwas, das ich zuvor nie gemacht habe.“ Das verbindet ihn mit Wolfgang Amadeus Mozart. In seinem Klavierkonzert Nr. 27 beschritt Mozart neue Wege. Ob das Publikum ihm folgen konnte? 1919 irritierte Igor Strawinsky die Zuhörer: Le sacre du printemps sorgte bei seiner Uraufführung in Paris für einen handfesten Eklat. Hätten vorausgehende Recherchen die Menschen zu einem anderen Hinhören geführt? Wir wissen es nicht.

DIRIGENT
Lothar Zagrosek

SOLIST:
Martin Helmchen° / Klavier
Kit Armstrong°° / Klavier

PROGRAMM
Robin de Raaff (*1968): Untangled Tales (Kompositionsauftrag der Jungen Deutschen Philharmonie)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791): Konzert für Klavier und Orchester Nr. 27 KV 595 B-Dur
Pause
George Benjamin (*1960): Duet für Klavier und Orchester
Igor Strawinsky (1882-1971): Le sacre du printemps


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