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Mit dem Festival FREISPIEL 2010: KLANG – RAUM – WIEN erkundet die Junge Deutsche Philharmonie im September das Phänomen „Musikstadt Wien“ und setzt spannende Werke in neue Kontexte. "IMPULSE: WIEN" heißt das große Sinfoniekonzert des Festivals, mit dem das Orchester nach dem Auftakt in der Alten Oper Frankfurt am 26. September auf Tournee nach Berlin (28.09.), Gütersloh (29.09.), Gent (01.10.), Hannover (03.10.) und Zürich (03.10.) geht.Im Programm fokussiert die Junge Deutsche Philharmonie die wegweisenden musikalischen Entwicklungen, die in Wien ihren Anfang nahmen und stellt vier Komponisten vor, die entscheidende Impulse für die Musik ihrer Zeit setzten.

Die Stadt Wien war und ist eine der wichtigsten künstlerischen Schnittstellen Europas. Hier inspirierten seit je her die verschiedensten kulturellen Traditionen einander und die Künste standen im fruchtbaren Austausch. So setzte Wien in den vergangen 250 Jahren Impulse für das gesamte abendländische Musikleben. Dabei fanden die Komponisten nicht immer ideale Bedingungen vor. Wien forderte sie heraus. Grund genug für die Junge Deutsche Philharmonie den Wandel und Aufbruch der Wiener Musik zu erkunden.

Zeitlich am Anfang steht dabei Wolfgang Amadeus Mozart, dessen Klavierkonzert Nr. 24, c-Moll aus dem Jahr 1786 erklingt. Hier spielen die Bläser kammermusikalische Partien und übernehmen später im Wechsel mit dem Pianisten eine tragende Rolle. Diese vorher nicht da gewesene Selbstständigkeit der Blasinstrumente im Orchester setzte neue Impulse und zeigte Wege zu einem neuen Orchesterklang auf.
Eine sehr differenzierte Orchestrierung, kunstvolle Klangflächen und sehr detaillierte Dynamik- und Artikulationsangaben zeigen sich in Arnold Schönbergs „Verklärter Nacht“. 1917 arbeitete er das auf der Grundlage des gleichnamigen Gedichts komponierte Streichsextett für Streichorchester um und führte hier eine Programmatik in die Kammermusik ein, die zuvor nur der Orchestermusik zukam. So gelang es ihm die klanglichen Möglichkeiten des Streichorchesters auszuweiten und neu zu definieren.
Alexander von Zemlinsky war damals als Dirigent und Komponist in Wien sehr aktiv und wurde zu Schönbergs Lehrer und Mentor. Seine Werke wurden nach dem Zweiten Weltkrieg allerdings eher selten gespielt. Dabei war er eine treibende Kraft im Wien um 1900. Er erprobte in der Tradition von Brahms neue Möglichkeiten und fand zu einer eigenen musikalischen Sprache, mit der er aus kleinen Motiven und deren Varianten seine Werke entspann. Die „Sinfonietta op. 23“ komponierte er 1934 in Wien, wo sie auch uraufgeführt wurde.

Nachdem die Junge Deutsche Philharmonie verschiedene Facetten des „Wiener Klangs“ vom 18. Jahrhundert bis zur „Wiener Schule“ präsentiert hat, steht Beat Furrers Werk bewusst am Ende des Programms. Der 1954 geborene Furrer studierte er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien Dirigieren bei Otmar Suitner sowie Komposition bei Roman Haubenstock-Ramati. Im Jahr 1985 gründete er das Klangforum Wien, dem er seitdem als Dirigent verbunden ist. Im Auftrag der Wiener Staatsoper schrieb er seine erste Oper „Die Blinden“. Wenn auch nicht in Wien geboren, ist Beat Furrer doch eine wichtige Stimme dieser Stadt. Im großen FREISPIEL-Sinfoniekonzert wird die Junge Deutsche Philharmonie sein Werk "Phaos" präsentieren, welches 2006 vom Künstlerischen Berater und ersten Gastdirigenten des Orchesters, Lothar Zagrosek, in Stuttgart uraufgeführt wurde. Phaos ist das griechische Wort für Helligkeit, das Licht. Der Titel spielt auf die verschiedensten Formen und Intensitäten des Lichts und seinen Reflektionen an, die Furrer musikalisch darstellt. Wesentliche Elemente der Komposition sind zum Beispiel Schwebungen, die man als das akustische Pendant zum Moiré- Effekt erklären kann. Man darf gespannt sein, auf die vielfältigen Facetten des „Wiener Klangs“ vom 18. Jahrhundert über die „Wiener Schule“ bis zur Jetztzeit.

Mit der kanadischen Pianistin Angela Hewitt hat das Orchester eine vielfach ausgezeichnete Solistin an seiner Seite. Sie wurde unter anderem mit dem „ Artist of the Year-Award“ der Deutschen Grammophon und mit dem „BBC Radio 3 Listeners’ Award“ geehrt. Als „die überragende Bach-Interpretin unserer Zeit“ bejubelte sie „The Guardian“, als sie die Einspielung aller Klavierkonzerte  des Komponisten nach 11 Jahren abschloss. Ihr großes Repertoire reicht von Couperin bis Messiaen, und natürlich nimmt auch Mozart einen wichtigen Stellenwert ein.

Der Dirigent Peter Rundel ist der Jungen Deutschen Philharmonie seit Langem verbunden. In den 1980er Jahren spielte er selbst als Geiger im Orchester und war dann 12 Jahre Mitglied des „Ensemble Modern“.
Peter Rundel gastiert regelmäßig bei verschiedenen Rundfunkorchestern und arbeitete unter anderem mit dem Orchestra Nacional de Madrid, dem Orchestre National de Lille und dem Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi, dem Ensemble Intercontemporain Paris, dem Klangforum Wien und der musikFabrik Köln. Rundel leitete zahlreiche Opernuraufführungen u.a. an der Deutschen Oper Berlin und bei den Bregenzer Festspielen. Seit Januar 2005 ist er Musikalischer Leiter des Remix Ensembles in Porto. Für die Aufnahme von Heiner Goebbels’ Surrogate Cities mit der Jungen Deutschen Philharmonie im Jahre 2000 erhielt er eine Nominierung für den Grammy Award.


PROGRAMM
(1) Alexander von Zemlinsky: Sinfonietta, op. 23
(2) Wolfgang Amadeus Mozart: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 24 c-Moll, KV 491
(3) Beat Furrer: Phaos für Orchester
(4) Arnold Schönberg: Verklärte Nacht, op. 4 (Fassung für Streichorchester)
(5) Johann Strauss: Ouvertüre zu „Die Fledermaus“

KONZERTE
So, 26.09.2010 Frankfurt, Alte Oper, im Rahmen von Deutsche Börse Young ClassiX, AUFTAKT 2010, Komponistenporträt Beat Furrer (1-4)
Di, 28.09.2010 Berlin, Konzerthaus (1-4)
Mi, 29.09.2010 Gütersloh, Stadthalle (1-4)
Fr, 01.10.2010 Gent, De Bijloke, Festival van Vlaanderen (1-4)
So, 03.10.2010 Hannover, Landesfunkhaus Niedersachsen, Niedersächsische Musiktage (3,2,1,5)
Mo, 04.10.2010 Zürich, Tonhalle (1-4)

DIRIGENT
Peter Rundel

SOLISTIN
Angela Hewitt, Klavier

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Die Tournee der Jungen Deutschen Philharmonie wird gefördert durch:
GVL, Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten
Medienpartner:
hr2-kultur 

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