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Vier Fragen an Kebyart
Das Saxophon-Quartett Kebyart, mit dem die Junge Deutsche Philharmonie die Neujahrskonzerte CELEBRATIONS spielt, wurde 2014 in Barcelona gegründet. Die unverwechselbare Handschrift von Kebyart spiegelt sich in einer kreativen Vision des Repertoires wider, die auf drei Achsen beruht: Originalliteratur, Engagement für neue Kreationen und eigene Arrangements einer breiten Palette von Stilen. Unser Vorstandsmitglied Nina Paul hat mit den beiden Kebyart-Mitgliedern Pere Méndez und Robert Seara gesprochen.
Warum freut ihr euch auf die Zusammenarbeit mit der Jungen Deutschen Philharmonie?
Pere: In den letzten Jahren hatten wir oft das Vergnügen, mit etablierten Orchestern zu arbeiten, die auf einem sehr hohen Niveau spielen. Allerdings spürt man auch manchmal die Routine der Musiker:innen. Wenn wir aber mit der Jungen Deutschen Philharmonie oder anderen jungen Orchestern arbeiten, spüren wir eine ganz andere Energie – viel intensiver und elektrisierender. Die Verbindung zwischen den Musiker:innen ist besonders stark, und man spürt das Engagement, etwas Einzigartiges zu schaffen. Genau das haben wir von Anfang an bei der Jungen Deutschen Philharmonie gespürt. Wir freuen uns darauf, dies mit euch zusammen zu erleben und zu teilen. Es ist eines der Highlights der Saison für uns. Außerdem ist es eine wunderbare Gelegenheit, dieses Programm in erstklassigen europäischen Sälen zu präsentieren. Und es ist uns eine Ehre und Freude, mit Delyana Lazarova zusammenzuarbeiten!
In unserem Programm CELEBRATIONS Programm wird auch das #Concerto Grosso“ von William Bolcom zur Aufführung kommen. Worauf freut ihr euch da besonders, und was reizt euch spielerisch daran?
Robert: Es ist ein ständiger Dialog zwischen den Solist:innen und dem Orchester. Es ist nicht das typische Konzert, bei dem die Solist:innen im Vordergrund stehen und das Orchester sie nur begleitet. Stattdessen gibt es eine ständige Interaktion, bei der die Solist:innen eine Passage vorgeben und das Orchester darauf antwortet. Diese Zusammenarbeit lieben wir besonders, da wir seit über zehn Jahren Kammermusik spielen. Für uns fühlt sich dieses Konzert fast wie Kammermusik an, da der Dialog zwischen den Musiker:innen im Vordergrund steht.
Pere: Was den Stil des Konzerts angeht, so klingt es modern, es ist aber auch stark in der Tradition verwurzelt. Der erste Satz ist wie eine Ouvertüre mit jazzigen und bluesigen Elementen, die das Konzert mit festlicher Stimmung eröffnen. Der zweite Satz ist viel intimer und erlaubt es, unsere Gefühle musikalisch auszudrücken. Der dritte Satz ist sehr traditionell, fast wie ein Menuett, mit einem Walzer und einem spritzigen Trio. Als vierten Satz gibt es eine Badinerie, die an Bach erinnert, aber gleichzeitig modern ist – wie Bebop. Es ist eine Mischung aus Tradition und Moderne, was es für uns so spannend macht.
Habt ihr Rituale als Quartett, bevor ihr die Bühne betretet?
Pere: Interessanterweise gibt es bei uns nicht nur ein Ritual, sondern wahrscheinlich vier, da wir trotz unserer langen gemeinsamen Zeit als Quartett immer noch immer noch jeder eigene Rituale haben. Ich persönlich mag es, am Tag des Konzerts alles langsamer anzugehen. Das hilft mir, ruhig zu bleiben, mich zu sammeln und meine Energie zu bewahren, um sie dann während des Konzerts mit dem Orchester und dem Publikum zu teilen. Die letzten 15 Minuten vor dem Auftritt stimmen wir als Quartett unsere Instrumente, spielen lange Töne und verschmelzen unsere Klänge. Das hilft uns, uns zu konzentrieren und eine Verbindung untereinander aufzubauen – es ist eine Art Übergang von der Außenwelt zur Innenwelt des Konzerts. Und wir essen traditionell am Tag des Konzerts Pasta. Das mag nicht besonders gesund klingen, aber die Kohlenhydrate geben uns die Energie, die wir brauchen. Nach dem Konzert genießen wir es, bei einem Glas Bier zusammenzusitzen, das Konzert zu reflektieren und den Moment mit dem Publikum zu teilen.
Perfekt – dann setzen wir schon mal Pasta und Bier auf unsere Shopping-Liste für Januar! Meine letzte Frage: Könnt ihr mit einigen Worten beschreiben, was Kebyart für euch bedeutet?
Pere: Für mich ist Kebyart ein wesentlicher Teil meines Lebens. Es ist schwer, mich als Musiker von mir als Person zu trennen, da mein Leben fast vollständig von der Musik bestimmt wird. Wir verbringen das ganze Jahr damit, über Musik nachzudenken, zu proben, zu hören und uns in die kleinsten Details von Partituren zu vertiefen. Es ist eine äußerst befriedigende, aber auch fordernde Art, Musik zu machen.
Robert: Wenn ich unser Quartett in zwei Worten beschreiben müsste, wären das "Kommunikation" und "Neugier". Wir kommunizieren ständig, sei es innerhalb oder außerhalb der Proben, und teilen unsere Gedanken und Gefühle miteinander. Diese ständige Kommunikation ist unerlässlich für unsere musikalischen Entscheidungen. Neugier treibt uns an, neue Klangwelten zu erkunden, neue Projekte zu starten und mit verschiedenen Orchestern und Musiker:innen zusammenzuarbeiten. Es ist die Neugier, die uns weiterbringt und die unsere musikalische Entwicklung vorantreibt.
Diese Eigenschaften, Kommunikation und Neugier, passen perfekt zu uns! Wir freuen uns darauf, im Januar mit euch zu spielen. Vielen Dank!
Hier geht es zu Infos zu unseren Neujahrskonzerten CELEBRATIONS.
Foto: David Ruano
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