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Unter dem Titel WAHN UND WIRKLICHKEIT geht die Junge Deutsche Philharmonie vom 17. bis zum 25. März 2018 mit Werken französischer Komponisten auf Europatournee. Das Orchester spielt in der Berliner Philharmonie (inkl. Live-Übertragung in der Digital Concert Hall) und beim Heidelberger Frühling zwei Deutschlandkonzerte; ist davor und danach in Italien, Slowenien und Polen zu Gast.
Nach 2013 hat die Junge Deutsche Philharmonie erneut David Afkham eingeladen, das Orchester zu leiten. Neben Olivier Messiaens Les Offrandes oubliées und Henri Dutilleux' Cellokonzert Tout un monde lointain steht Héctor Berlioz' Symphonie fantastique auf dem Programm. Für das Cellokonzert konnte Steven Isserlis gewonnen werden.

Das Programm bewegt sich zwischen WAHN UND WIRKLICHKEIT, Übersinnlichem und allzu Menschlichem: Olivier Messiaen konzipierte sein Orchesterwerk Les Offrandes oubliées aus dem Jahr 1930 als eine Art Altar-Tryptichon, dessen Ecksätze „Das Kreuz“ und „Die Eucharistie“ die titelgebenden, von der Menschheit vergessenen Opfergaben vertonen. Der Mittelsatz ist hingegen jener gottvergessenen Menschheit gewidmet: „Vom Wahnsinn und von der Schlange Zunge getrieben, / sind wir in einem atemraubenden, hemmungslosen, unaufhaltsamen Lauf in die Sünde / hinabgestiegen wie in ein Grab“, so Messiaen in seinem das Werk begleitenden Gedicht.
Während Messiaen die Inspiration für viele seiner Kompositionen im christlichen Glauben fand, ließ sich Henri Dutilleux oft durch Bildende Kunst und Literatur animieren. Im Fall des Cellokonzerts Tout un monde lointain waren es Charles Baudelaires „Les Fleurs du Mal“, denen Dutilleux Gedichtfetzen entnahm, um sie den fünf Sätzen seines Werks voranzustellen und der Musik dadurch poetische Assoziationen hinzuzufügen, die auf eine übersinnliche Wirklichkeit verweisen.
Keine Assoziationen, sondern ein konkretes Programm gab Hector Berlioz dem Publikum seiner 1830 uraufgeführten Symphonie fantastique zum besseren Verständnis mit auf den Weg. Wie im Untertitel vermerkt und im Programmzettel ausführlich erläutert, beschreibt das Werk eine Episode aus dem Leben eines Künstlers. Ausgangspunkt dafür war Berlioz’ eigene, zunächst unerwiderte Liebe zur Schauspielerin Harriett Smithson. „Du weißt nicht, was Liebe ist, was immer du auch sagen magst. Du kennst nicht das Toben, dieses furioso, dieses Delirium, das von allen Sinnen Besitz ergreift und das einen zu allem fähig macht. Ich hoffe, dass du niemals dieses unerträgliche Leiden erleben musst, dem ich zum Opfer gefallen bin“, schrieb er einem Freund wenige Jahre vor der Entstehung. Doch nicht nur das konkrete, sondern auch die bis dahin unerhörte Erweiterung des Orchesterapparats und dessen revolutionäre Behandlung – etwa der Einsatz von Instrumentations- und Spieltechniken, die Berlioz’ Kollegen erst in der Spätromantik und Moderne für sich entdeckten – machen die Symphonie fantastique zu einem wahrhaft zukunftsweisenden Werk.


David Afkham ist seit der Spielzeit 2014/15 Chefdirigent des Orquesta Nacional de España. Er gehört zu den meistgefragten jungen Dirigenten. In den vergangenen Jahren debütierte er höchst erfolgreich beim Concertgebouworkest Amsterdam, beim Schwedischen Rundfunk-Sinfonieorchester, bei der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom, beim Philharmonia Orchestra, beim DSO Berlin, bei den Münchner Philharmonikern, den Wiener Symphonikern, beim Orquesta Nacional de España, bei Göteborgs Symfoniker, beim Orquesta Gulbenkian, sowie beim Los Angeles Philharmonic, Cleveland Orchestra, Houston Symphony, Seattle Symphony und bei Mostly Mozart in New York.

Steven Isserlis wirkt weltweit als Solist, Kammermusiker und Pädagoge. Zu den Höhepunkten der letzten Jahre zählten Auftritte mit den Berliner Philharmonikern, dem Budapest Festival Orchestra, dem Washington National Symphony Orchestra und dem Philharmonia Orchestra. Hinzu kamen ein Haydn-Projekt mit dem Mahler Chamber Orchestra, Konzerte in der Wigmore Hall London sowie Kammerkonzerte bei den Salzburger Festspielen, in der Carnegie Hall, bei den BBC Proms und beim Aldeburgh Festival sowie Konzerte in Washington, San Francisco, Vancouver, Mailand, eine Australien-Tournee und eine eigens für das Cheltenham Festival 2010 konzipierte Konzertreihe zu Robert Schumanns 200. Geburtstag.

Besuchen Sie uns gerne ab dem 14. März bei den Proben in Ochsenhausen bei Ulm.

 

SOLIST
Steven Isserlis, Violoncello

DIRIGENT
David Afkham

PROGRAMM
Olivier Messiaen (1908 – 1992): Les offrandes oubliées, sinfonische Meditation für Orchester (1930)
Henri Dutilleux (1916 – 2013): „Tout un monde lointain", Konzert für Violoncello und Orchester (1967-1970)
Héctor Berlioz (1803 – 1869): Symphonie fantastique op. 14
 

KONZERTE
SA 17.03.2018 / 20.30 Cremona, Teatro Ponchielli
SO 18.03.2018 / 17.30 Perugia, Teatro Morlacchi
DI 20.03.2018 / 20.00 Berlin, Philharmonie und live in der Digital Concert Hall
MI 21.03.2018 / 19.30 Heidelberg, Stadthalle
FR 23.03.2018 / 20.00 Ljubljana, Cankarjev Dom
SO 25.03.2018 19.30 Warschau, Philharmonie

Presseanfragen
Janina Schmid
Marketing & Öffentlichkeitsarbeit / Education
Junge Deutsche Philharmonie
Schwedlerstraße 2-4, D-60314 Frankfurt
Fon +49 (0) 69 94 34 30 50
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